Kindertagesstätte Rüsselchen

Endlich! Neue Kita Kühren eröffnet!

Geschafft! Am 05.01.2015 um 08:00 Uhr löschte Oberbürgermeister Jörg Röglin die Lichter in der ehemaligen Kührener Kita und schloss endgültig die Türen ab. Angeführt von den Kameraden der Kührener Feuerwehr machte sich der Zug der Kinder, Erzieherinnen, Eltern und Großeltern, bepackt mit allem, was es noch mitzunehmen galt, auf den Weg ins neue Domizil in der Nordstraße.

„Wir haben eine Punktlandung hingelegt“, so Kita-Leiterin Antje Romahn, die noch am Abend zuvor gemeinsam mit ihrem Team letzte Hand angelegt hatte, damit der Neubau pünktlich an den Kührener Nachwuchs übergeben werden konnte. Erst zwei Tage vor Weihnachten waren Baufreigabe und Betriebserlaubnis erteilt worden, noch am selben Tag begannen die Möbelpacker mit der Arbeit. Es folgten zwei anstrengende Wochen, in denen es für das Erzieherinnen-Team wenig zu feiern, dafür umso mehr Arbeit gab, erst am Sonntag wurden die letzten Möbel geliefert und aufgebaut.

Kein Wunder, dass Jörg Röglin voll des Lobes nicht nur für die verwaltungsinterne Projektgruppe unter Führung von Carl-Heinz Kraft, sondern auch für seine Kührener „Mannschaft“ ist, die nicht nur während der gesamten Bauzeit viel Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft gezeigt hat. Notwendig war dies vor allem in den entscheidenden letzten Monaten, als der zuständige Fachbereich der Stadtverwaltung durch die schwere Erkrankung des Fachbereichsleiters nur sehr begrenzt arbeitsfähig war. Zukünftig können in Kühren bis zu 24 Krippen-, 48 Kindergarten- und 80 Hortkinder betreut werden.

Angesichts der fröhlichen Kinderschar, die begeistert die neuen Spielmöglichkeiten ausprobierte, mag so mancher auch daran gedacht haben, wie viel Beharrlichkeit und Ausdauer nötig waren, bis im Februar 2014 der erste Spatenstich gefeiert werden konnte. Bereits im Oktober 2009 hatte der Wurzener Stadtrat den Beschluss gefasst, als Ersatz für das schon damals mit erheblichen Baumängeln behaftete Kita-Gebäude in der Meltewitzer Straße in Nachbarschaft der Grundschule einen Neubau zu errichten. Obwohl im Haushaltsplan der Stadt Jahr um Jahr die notwendigen Eigenmittel eingestellt wurden, scheiterte die Umsetzung des Vorhabens jedoch lange Zeit daran, dass seitens des Landkreises und des Freistaates Sachsen die nötigen Fördergelder nicht bereitgestellt wurden.

Im September 2012 initiierten Hort und Kita deshalb gemeinsam mit Oberbürgermeister Jörg Röglin eine Informationsveranstaltung, zu der u. a. die Landtagsabgeordneten Hannelore Dietzschold (CDU) und Miro Jennerjahn (Grüne) eingeladen wurden, um die Dringlichkeit des Neubaus zu dokumentieren und um Unterstützung zu bitten. Als erhoffte „letzte Rettung“ überreichten die Elternvertreter der beiden Einrichtungen eine Petition an den Landtag – mit Erfolg: Im Dezember 2012 beschloss der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Leipzig die Prioritätenliste für Kita-Neubauten 2013/2014, in der endlich auch die Fördermittel für die neue Kührener Kita enthalten waren.

Insgesamt 2,6 Mio. Euro kostete der Neubau, in dem neben Krippe und Kindergarten nun auch der Hort optimale Bedingungen erhält. Dessen bisher sehr beengte Verhältnisse waren der Hauptgrund dafür, dass das neue Haus in unmittelbarer Nachbarschaft der Grundschule errichtet wurde, was wegen der sehr unterschiedlichen Altersgruppen der Kinder anfänglich für Befürchtungen bei Eltern und Erzieherinnen sorgte.

Mittlerweile sehen die Kührener jedoch vor allem die Vorteile, die die räumliche Nähe zwischen Kita und Grundschule bringt. Unter dem Motto „Kita-Schule-Hort – alles an einem Ort“ haben Lehrerinnen, Erzieherinnen und Elternvertreter ein Konzept erarbeitet, das alle drei Einrichtungen unter dem Dach des „Bildungszentrums Kühren“ vereint. Bestandteil des Konzeptes sind u. a. abgestimmte und aufeinander aufbauende Erziehungs- und Bildungskonzepte, gleitende Übergänge z. B. von der Kita in die Grundschule, gemeinsame Veranstaltungen, bei denen die Kleinen von den Großen lernen können oder die gemeinsame Nutzung von Ressourcen.

Ein erstes gemeinsames Projekt konnte bereits erfolgreich in Angriff genommen werden: In Zusammenarbeit mit dem Kührener Kleingartenverein ist mit Unterstützung der Fördervereine von Schule und Kita eine bis dato leer stehende Parzelle als Schulgarten hergerichtet worden, der zukünftig gemeinsam von allen drei Einrichtungen genutzt wird (MN berichtete darüber).

Am 17. Januar ab 14:30 Uhr laden Grundschule “Zum Elefanten” und Kita “Rüsselchen” zum ersten gemeinsamen Tag der offenen Tür ein.

Zuerst veröffentlicht am 06.01.2015 in den Muldental Nachrichten.