Kindertagesstätte Rüsselchen

Alles im Lot für Kita Kühren

Stadtrat stimmt ohne große Diskussion über Hinweise zum neuen Bebauungsplan ab

Wurzen. Die Nordstraße wird von 3,70 auf fünfeinhalb Meter verbreitert, es entstehen neue Parkflächen sowie eine Löschwasser-Zisterne, die Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen während der Bauphase geht in Ordnung. Für Wurzens Prestige-Projekt, die Kita Kühren, scheint alles im Lot. Mittwochabend stimmte der Stadtrat über die Hinweise und Anregungen von Einwohnern aus Kühren und Trägern öffentlicher Belange ab - fast immer einmütig.

Doch bevor die Volksvertreter in die langwierige parlamentarische Prozedur gingen, wollte CDU-Abgeordneter Wolfgang Momber zunächst von Oberbürgermeister Jörg Röglin (parteilos) wissen, warum am heutigen Abend noch nicht der neue Bebauungsplan (B-Plan) als Satzungsbeschluss auf der Tagesordnung stehe. Immerhin sei dies sonst üblich. Röglin antwortete prompt. Er wolle erst einmal das heutige Verfahren abwarten, um mögliche Änderungen ins künftige Statut aufzunehmen. Anfang Juli, also vor der Sommerpause, läge das Papier dann auf den Tischen der Fraktionen, versprach der Behördenchef. Ein B-Plan ist für die Baugenehmigung vonnöten und insbesondere im Fall Kühren, da hier bislang nur Wohnhäuser entstehen dürfen. Das soll sich aber mit dem Spatenstich in diesem Jahr ändern. Denn Wurzen forciert bereits seit 2009 die Errichtung einer modernen Einrichtung mit 48 Kindergarten-, 25 Krippen- und 80 Hortplätzen. Investitionsvolumen: vormals 1,9 Millionen Euro, mittlerweile 2,6. Die Hälfte der Summe fördert Vater Staat, 50 Prozent zahlt Wurzen aus der Stadtkasse. In seiner 20-minütigen Eingangsrede vorm Abstimmungsakt dementierte Röglin überdies Vermutungen, dass die Kosten explodieren könnten. Mit dem Budget sei das Stadthaus im grünen Bereich, verkündete er. Insofern konkurriere die Kita Kühren weder mit dem Pleiten-Pech-und-Pannen-Flughafen Berlin, noch mit dem City-Tunnel in Leipzig oder der Hamburger Elbphilharmonie. Allein sieben Mitarbeiter des Stadthauses bildeten sogar für den ersten Neubau seit 15 Jahren eine Projektgruppe unter Leitung von Carl-Heinz Kraft. Mit im Boot: Stadtplaner Carl Rößler, Christiane Nowsky, Kämmerin Uta Schwarze, Frank Rehmann, Raymund Töpfer sowie Birgit Grellmann.

Das Abwägen der Hinweise und Anregungen ging im Anschluss nahezu ohne Diskussion über die Bühne. Bis auf den Widerspruch der Gemeinde Lossatal (die LVZ berichtete). So empfand SPD-Stadträtin Martina Schmerler das Schreiben vom kommunalen Nachbarn als Frechheit, Peter Poppe, Mandatsträger der Linken, verteidigte die Stadt, die ihre Hausaufgaben in Sachen Kita Kühren gemachte habe.