Kindertagesstätte Rüsselchen

Arbeitseinsatz vom 31. Oktober

So langsam heißt es Abschied nehmen: Kührener Eltern trafen sich zum wahrscheinlich letzten Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Kita „Rüsselchen“ in der Meltewitzer Straße.

Die Eltern waren einem Aufruf der Elternratsvorsitzenden Katja Zschernack gefolgt, um in Eigenleistung die Spielgeräte, die mit in das Außengelände der neuen Kita umziehen sollen, abzubauen, das so gesparte Geld kommt dem Neubau zugute.

Nestschaukel, „Hexenhaus“ und Krippen-Spielgerät wurden, teilweise unter Einsatz schwerer Technik, bis zu den Fundamenten ausgegraben, in Einzelteile zerlegt und zum Abtransport bereitgelegt. Lange müssen die Rüsselchen-Kinder aber nicht auf ihre Lieblingsspielzeuge verzichten, denn sie werden im neuen Spielgelände in der Nordstraße gleich wieder eingebaut. Auch innen geht es im Kita-Neubau zügig voran, sodass planmäßig im Dezember alles fertig sein wird. Beim Umzug, der zwischen Weihnachten und Neujahr erfolgen soll, werden noch einmal viele helfende Hände gebraucht und Anfang Januar können die kleinsten Kührener ihr neues Domizil dann in Besitz nehmen.

Vor allem die Hortkinder freuen sich schon darauf, endlich wieder Platz zu haben. Derzeit werden mehr als 70 Kinder im Kührener Hort betreut, der eigentlich nur für maximal 60 Kinder ausgelegt ist. Aufgrund der kontinuierlich gestiegenen Kinderzahlen in der Grundschule „Zum Elefanten“ läuft der Hortbetrieb seit Jahren nur mit Ausnahmegenehmigung. Bei Regen, wenn die Kinder nicht ins Außengelände können, wird es ziemlich eng und laut in den nur zwei Horträumen, als Hausaufgabenzimmer müssen Klassenräume der Grundschule mit genutzt werden und beim Mittagsschlaf drängeln sich die Erstklässler in einem Kellerraum.

Auch die Kührener Kita ist seit längerem bis an ihre Grenzen ausgelastet. Bei der Planung des Neubaus wurde deshalb die Kapazität im Krippenbereich von 20 auf 24, im Kindergartenbereich von 40 auf 48 und im Hort von 60 auf 80 Kinder erhöht, weshalb auch die Kosten für den Neubau von ursprünglich knapp 2 Mio. auf jetzt 2,6 Mio. Euro gestiegen sind.

Dass diese Investition in die ländliche Infrastruktur sich lohnt, zeigen die steigenden Kinderzahlen: Mussten die Kührener vor einigen Jahren noch um den Erhalt ihrer kleinen Landschule bangen, weil nur 14 Kinder, mithin eins zu wenig, für die Bildung einer ersten Klasse da waren, steht die Bildungseinrichtung jetzt mit knapp 80 Schülern, also einer Klassenstärke von durchschnittlich 20, auf einer sicheren Basis. Für das nächste Schuljahr sind bereits 22 Schulanfänger angemeldet und die Kinderzahlen in den Kitas in Kühren und Burkartshain, die den Einzugsbereich der Grundschule bilden, belegen, dass der Trend auch in den nächsten Jahren positiv verläuft.

Zuerst veröffentlicht im November 2014 im Wurzener Stadtjournal.